Das Marketing Team bei William Hill verdient auf jeden Fall Respekt. Der letzte Versuch, jeden nur denkbaren Bereich des World Wide Webs zu unterwandern, war zwar nicht gerade erfolgreich. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht bemüht haben. Der Sportwetten Gigant hat gerade einen Verweis von der Advertising Standards Authority (ASA) kassiert, das ist eine Art Regulationsbehörde für Online Werbung. Grund dafür war eine neue Werbeanzeige auf der Online Dating Plattform Tinder.
Was aber haben Sportwetten mit der Suche nach der großen Liebe zu tun? Es schaut so aus, als hätte sich die ASA genau die gleiche Frage gestellt. In der William Hill Anzeige wurde allen Mitgliedern geraten, die in der sogenannten “Friend Zone” feststecken (quasi eine rein platonische Beziehung zwischen 2 Personen, in der sich eine Person eine romantische/sexuelle Beziehung wünscht, die andere aber nicht), es doch einfach einmal mit Sportwetten zu probieren.
Was die ASA so sehr an der Anzeige gestört hat, war nach eigenen Angaben die Tatsache, dass der Glücksspiel Betreiber damit angedeutet hätte, es gebe einen Zusammenhang zwischen Sportwetten und dem Erfolg bei der Suche nach Dates und/oder sexuellen Beziehungen. Der Betreiber reagierte auf diese Behauptung von ASA und teilte mit, es sei keinerlei Absicht gewesen, in dieser Anzeige einen durch Sportwetten oder Glücksspiel sexuellen Erfolg quasi zu garantieren. Nachdem die Anzeige von der ASA gesperrt worden war, wurde sie gleich von Tinder entfernt.
Es handelt sich bei der William Hill Anzeige nicht um die die erste Online Werbung, die aufgrund von Kontroversen wieder entfernt werden musste, und es war auch ganz sicher nicht die Letzte. Werbeanzeigen, die Glücksspiel und Sportwetten als den Weg zum Glück verkaufen, sind bei den Regulationsbehörden alles andere als beliebt. Sie scheinen nämlich viele Menschen dazu zu verleiten, im Glücksspiel einen neuen Lebenssinn zu sehen. Und Casinospiele oder Sportwetten alleine können natürlich keinem Leben einen Sinn geben.
Dass dieses William Hill Werbedebut auf Tinder zeitlich mit einem weltweit härteren Vorgehen gegen Werbeanzeigen mit Glücksspielinhalten zusammenfällt, erleichtert die Situation nicht unbedingt. Regulationsbehörden tolerieren die Probleme in Zusammenhang mit Werbeanzeigen immer weniger, und Glücksspiel Betreiber werden öfter verwarnt und bestraft, wenn sie ihr “aggressives Werben” beibehalten.
In Italien gibt es seit Jänner 2019 ein generelles Verbot für alle Arten von Werbung in Verbindung mit Glücksspiel und Sportwetten, und Schweden scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen. Glück im Spiel und in der Liebe zu haben, wird also immer schwieriger.
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